Drei Empfehlungen aus dem Mindful Drinking Club
Illustration: Katharina Anna Wieser
Der Aperitif: OSCO Apéritif L’Original & Selvatiq Mediterranean Coast
Mit dem OSCO hat im vergangenen Jahr für uns so etwas wie eine neue Ära bei den alkoholfreien Aperitifs begonnen: endlich ein eigenständiges und ausdrucksstarkes Produkt, das hält, was es verspricht. Der Verjus aus dem Périgord gibt dem OSCO eine solide Basis mit ausgeprägter Säurestruktur. Kräuterextrakte u.a. aus Rosmarin und Enzian sorgen für intensive ätherische und bittere Noten, die lange am Gaumen bleiben. Eine meiner Lieblingsbegleitungen für den OSCO ist das natürliche Feigenblatt-Soda von Selvatiq aus Italien. Es ist verhältnismäßig wenig gesüßt und macht den sehr expressiven französischen Bitteraperitif im Handumdrehen freundlicher. Für mich hat das Feigenblatt generell die wunderbare Qualität, sehr intensive Aromen zu umschmeicheln, ein bisschen wie eine kleine Umarmung im Glas.
1 Teil OSCO Apéritif L’Original auf 2–3 Teile Selvatiq Mediterranean Coast, auf Eis servieren
Sprudel zum Essen: Far & Søn Gentle Thai (Dänemark)
Eine natürlich fermentierte Alternative zum Schaumwein mit Thai-Basilikum, roten Trauben und Ingwer von der Kunstbryggeriet Far & Søn aus Dänemark. Hier wird keine Kohlensäure zugesetzt, die feine Perlage kommt ausschließlich von der ausgeklügelten Hefefermentation. Entwickelt hat Braumeister Bo den Gentle Thai ursprünglich als Begleiter zu leichten Fischgerichten, Austern oder Jakobsmuscheln, ich trinke und empfehle ihn aber auch sehr gerne zu etwas herzhafteren Geschichten mit Kürbis oder einem rotgeschmierten Weichkäse. Ich mag besonders, dass der Gentle Thai trotz seiner unverwechselbaren Charakteristik – dem würzigen Thai-Basilikum mit seinen Anklängen von Anis und der leichten Schärfe des Ingwers – super vielseitig einsetzbar ist und außerdem in der Lage, ganz unterschiedliche Aromen zu komplementieren.
After Dinner mit Gnista Barreled Oak (Schweden)
Der Name Gnista bedeutet übersetzt so viel wie Funke, und der ist bei mir auf jeden Fall übergesprungen. Beim Barreled Oak treffen sich eine Vielzahl spannender Kräuter- und Gewürzextrakte, die je nach Kombination mal mehr, mal weniger in den Vordergrund treten. Da finden sich neben malzigen und schokoladigen Noten aus Roggenmalz auch eine angenehme Schärfe von Habanero, Pfeffer und Ingwer, und – wie bei allen Kreationen von Gnista – würzige und saline Qualitäten, in diesem Fall durch etwas Meersalz und Liebstöckel. Wer es intensiv mag, kann den Barreled Oak zum genüsslichen Nippen einfach auf Eis servieren, einer meiner Lieblingsdrinks damit ist fast ebenso schnell gemacht:
Malty Sparkle
5 cl Gnista Barreled Oak
1 cl Verjus (z.B. Verjus Muscat vom Gustavshof)
4 cl Quittensaftund ein Schuss Soda
Im Tumbler auf Eis servieren