Foto: Kulinarijung
Bei Kulinarijung, einem einzigartigen und biennal stattfindenden Event von Gründer Hansi Reisetbauer werden am 8. Juni junge Talente aus Gastronomie und Produktion am elterlichen Hof in Axberg, Oberösterreich, vorgestellt. Dieses Jahr nehmen 14 verschiedene Köch:innen, 20 Winzer:innen, sowie Produzent:innen und Konditor:innen im Alter von maximal 35 Jahren am Event teil.
Das #jungbleiben Magazin hat mit Hansi über das Konzept und die diesjährigen Teilnehmer:innen gesprochen.
Die vergangenen Kulinarijung-Events haben ja schon hochkarätige Teilnehmer:innen gehabt. Welche Highlights erwarten uns dieses Jahr?
Dieses Jahr haben wir einerseits ganz tolle Produzent:innen mit dabei. Da wären zum Beispiel Karmage, eine junger Käseverband von drei Käsereien. Konkret kommen sie aus den Ställen von Höflmair, Milchbuben und Kaslab’n. Oder Franziskus und Amelie Seilern-Aspang vom Schloss Lietschau im Waldviertel, die ihre Fisch- und Wildprodukte präsentieren.
Bei den Köch:innen freue ich mich besonders auf Milena Broger vom Weiss Restaurant in Bregenz.
Aber auch die jungen Winzer:innen sind am Start. Zum Beispiel Max Weiss, der seinen allerersten Wein 2023 produziert hat.
Dazu haben wir drei Top-Sommelièren vor Ort, die das Angebot der Winzer:innen erklären und Führungen geben. Das wären Kathi Kniggler, Helena Jordan und Sofia Schartner vom Gasthof Rahhofer.
Auch aus der Patisserie gibt es fantastische Beiträge und Besuch von Creme de la Creme und Das Tho aus Wien. Insgesamt eine abwechslungsreiche und hochwertige Mischung!
Wie werden die Teilnehmer:innen ausgesucht?
Ich kuratierte das seit 2018 persönlich. Der Vorteil und die Hürde zugleich ist, dass mit 35 Jahren Schluss ist. Dadurch hast du eine natürliche Auslese. Während immer wieder einige rausfallen, rücken automatisch die Jungen nach.
Wie jung sind die jüngsten Teilnehmer:innen?
Max Weiss ist gerade einmal 21 Jahre alt. Die „Jungen“ müssen aber alle bereits in den jeweiligen Unternehmen tätig und ausgebildet sein.
Fotos: Kulinarijung
In der neuen Popchop Ausgabe Eins haben wir eine Ode ans Praktikum in der Gastronomie geschrieben. Erfahrungen sammeln, wachsen, weiterziehen. Das bildet, schärft das Profil und macht auf vielen Ebenen Sinn. Auch die Freund:innen von Friendship.is und der Healthy Boy Band haben mit dem „Healthship“ und ihrem Rotationskonzept eine tolle Aktion für Praktikant:innen geschaffen.
Gerade in Zeiten des Arbeitskräftemangels und dem schlechten Ruf der Branche ist das natürlich gerade jetzt wichtig. Will Kuinarijung hier ebenfalls ankurbeln? Ist das etwas, wo auch ihr ansetzt?
Definitiv! Ein Großteil des Personals bei Kulinarijung kommt von der Gastroschule. Und ja, es ist viel Arbeit aber lässig und macht Spaß. Wir wollen zeigen, dass Gastro cool sein kann, die Branche wieder attraktiver machen und alle Interessierten einladen, sich das anzusehen. Für unsere Helfer:innen aus der Gastroschule gibt es dann sogar eine eigene Grillage mit Lagerfeuer. Es ist eine schöne Verbindung und schafft Erinnerungen und neue Freundschaften!
Werden in euren Familienbetrieben Reisetbauer/Rahofer auch Lehrlinge/Praktikant:innen ausgebildet?
Ja, natürlich! Aktuell haben wir die Praktikanten David und Alex aus Deutschland.
Lehrlinge bilden wir grundsätzlich auch aus, allerdings ist unsere Ausbilderin derzeit in Karenz. Von daher gibt es hier leider gerade eine kleine Pause.
Gibt es Nachhaltigkeitskriterien bei der Auswahl bzw. beim Event?
Nachhaltigkeit ist als übergreifendes Thema omnipräsent. Der Qualitätsstandard Ansicht ist sehr wichtig. „Bio“ oder andere Labels allerdings weniger. Es gibt derzeit zwar noch immer einige Top-Produzent:innen ohne ausgewiesene Zertifizierungen, aber ich denke in Zukunft wird das Ganze sicher ein noch stärkeres Thema.
In unserem Familienbetrieb ist das ja auch so. Wir schreien es nicht groß raus, aber die Brennerei mit Wärmerückgewinnung ist mittlerweile fast energieautark. Auch Bio nimmt bei unseren Produkten einen immer größeren Anteil an.
Was bedeutet #nachhaltig jungbleiben für dich?
Kind bleiben, nicht immer alles zu ernst nehmen. Auch trotz des vielen Drucks und Stress, mal über sich lachen können und den Spaß an der Sache bewahren.
Und jetzt zum Wasser: still, mild oder prickelnd?
Prickelnd – und am liebsten sogar Superprickelnd. Die Flasche mit der schwarzer Etikette.
Dieser Beitrag wurde auch im #jungbleiben Magazin veröffentlicht.