Gesellschaft

Der Friedhof der Kürbisse

von Hanna Stummer


Generiert mit Midjourney

Jahr um Jahr landen nach Halloween Millionen von Kürbissen im Müll – was sich dagegen tun lässt.

Der Anbau von Speisekürbissen folgt in Europa seit Jahren einem generellen Aufwärtstrend. Im bisherigen Rekordjahr wurden in Deutschland 2021 über 99.000 Tonnen angebaut, in Österreich hinkt der Anbau 2023 laut Prognosen mit ca. 21.600 Tonnen leicht hinter dem Vorjahr zurück – nichtsdestotrotz kommt man auch bei diesen Zahlen auf beinahe 2,4 Kilo angebautem Kürbis pro Einwohner:in. 
Ein großer Teil dieser Zahlen ist den Festivitäten rund um Halloween geschuldet, in einer Erhebung aus Großbritannien fand man heraus, dass über 40% von Konsument:innen nicht bewusst ist, dass der klassische Halloween-Kürbis (mit dem passenden Sortennamen Ghost Rider) durchaus essbar sei. Millionen von Kürbissen landen nach Halloween im Müll. Dadurch wird nicht nur komplett genießbares Essen verschwendet, auch finanzielle Einbußen und Umweltschädigung durch den Methan-Ausstoß der verfaulenden Früchte sind die Folgen. 

The Afterlife

Die gute Nachricht: Die Innereien von Halloween-Kürbissen sind auf jeden Fall essbar – aus dem dezent schmeckenden Fruchtfleisch können Suppen, Kuchen, Pürees etc. gemacht werden und die Kerne ergeben geröstet hervorragende, gesunde Snacks. Schalen sollen, wenn sie nicht wie unten verwertet werden, kompostiert oder im Bio-Müll entsorgt werden.
Für ambitionierte Hobby-Köch:innen hat Johannes Schartner ein Rezept für fermentierten Kürbis-Saft mit uns geteilt, der sich als Basis für so ziemlich alles eignet oder als extra Geschmacks-Kick zum Verfeinern von Gerichten genutzt werden kann. (Dafür können übrigens auch Schalen genommen werden, die zu hart sind, um gegessen zu werden.)

Saft aus in Salz fermentiertem Kürbis

  1. Kürbis-Fleisch oder Schale zerkleinern und entsaften*
  2. Saft mit Salz versetzen. Die Regel: 2 % Salz zur Menge des Kürbissaftes
    (z.B. 1 Liter Saft = 20 Gramm Salz)
  3. In ein sauberes, luftdicht verschlossenes Glas füllen und nach Geschmack fermentieren lassen. (Der Saft wird stetig saurer, täglich mit einem sauberen Löffel kosten um den gewünschten Grad zu bestimmen)

*Schale und Fleisch dürfen nirgends schimmeln.

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