Gastronomie

Mati Pichci – Chef on the Road

von Simone Raihmann


Foto: Simone Raihmann

Mati Pichci ist ein Koch, der sich in seiner Wahlheimat Kopenhagen schnell einen großen Namen gemacht hat und aus der Kulinarik-Branche nicht mehr wegzudenken ist. Zu seinen Stationen zählen das Noma, Atelier September und jetzt das Psyche Café, mit dem er mit Pop-Ups quer durch Europa reist und aufkocht. Paris, Porto, Berlin, Brüssel, Warschau, Kopenhagen, Bozen und im Oktober hat er es zu uns nach Wien zum Popchop-Festival geschafft.
Sobald man Mati kennenlernt, weiß man sofort, das ist ein warmer und unglaublich herzlicher Mensch, der dazu noch so viel Ruhe in sich trägt, dass man in seiner Gegenwart gleich selbst entspannt(er) ist. 
Genau diese Energie steckt er auch in seine Küche. 
Kein Problem also für ihn beim „Karma Food Breakfast Club Vol. 2“ ein perfektes French Omelette nach dem anderen zu zaubern und das à la minute, im Freien und mit nur einer Pfanne. Und dazu bekommen alle ein breites Lächeln extra.
Ich habe mich mit Mati Pichci über seine Inspirationen, seine Liebe zum Kochen und ein bisschen über seine Wahlheimat Kopenhagen unterhalten.

Mati, erzähl mal ein wenig aus deinem Leben, wie bist du zum Kochen gekommen und wie hat es dich nach Kopenhagen verschlagen?
Früher habe ich in der Werbung gearbeitet, während das Kochen nur mein Hobby beziehungsweise „Side Hustle“ war. Ich habe dann einmal den Dokumentarfilm „Noma: My Perfect Storm“ gesehen und hatte sofort das Gefühl, dass es das ist, was ich machen sollte: im Noma kochen. Also kam ich für ein dreimonatiges Praktikum in die Küche von René Redzepi nach Kopenhagen. Es fühlte sich so surreal an, dort zu sein, mein Traum wurde Wirklichkeit. Anstatt aber im Noma zu bleiben, nahm ich später das Angebot von Frederik Bille Brahe an, sein Restaurant „Atelier September“ als Manager und Chefkoch zu übernehmen. Atelier September und die kreative Community rund um dieses Konzept fühlten sich viel authentischer für mich an. Ich habe dort fast vier Jahre lang gearbeitet, was einen großen Einfluss auf meine Herangehensweise an Essen und Gastfreundschaft hatte. Mittlerweile bin ich Co-Founder von Psyche Café und tobe mich als Travelling Chef aus. 

Was ist deine größte Inspiration in der Küche?
Ich liebe es, lokale Produzent:innen und Betriebe zu besuchen und ihre regionalen Produkte, in die so viel harte Arbeit gesteckt wurde, mit größter Wertschätzung auf den Teller zu bringen.


Foto: Simone Raihmann

Was macht deiner Meinung nach das perfekte „French Omelette“ aus? Hast du ein paar Tipps?
Verwende die besten Bio-Eier, die du bekommen kannst! Ganz wichtig bei der Zubereitung ist, dass du deine Pfanne nicht überhitzen lässt. Eine leicht brutzelnde Butter ist der perfekte Indikator für die richtige Temperatur. Die Pfanne muss eine super Antihaftbeschichtung haben und ich wasche meine Omelettepfanne immer nur mit der Hand. Eine Prise gutes Meersalz und hochwertiger Pfeffer dürfen auch nicht fehlen. Zuletzt verwende ich ein biodynamisches Olivenöl aus Griechenland von „Psyche Organic“, das schöne grüne Noten hinzufügt, um das ganze geschmacklich zu balancieren. 

Was darf in deiner Küche auf keinen Fall fehlen?
Ich würde sagen: ein super qualitatives Meersalz.

Was sind deine Tipps für angehende KöchInnen und wie findet man am besten seinen eigenen Style in der Küche?
Erstens: Lerne von den Besten. 
Zweitens: Verliere nie dein Gleichgewicht und dich selbst. Ich habe meine Balance im Yoga gefunden, aber es kann jede Art von gesunder Aktivität sein, die deinen Körper und Geist gesund hält und deinen Kopf auch mal abschalten lässt, fernab der hektischen Küche. 

Foto: Simone Raihmann

Ich bin ja ein riesen Kopenhagen Fangirl, was liebst du persönlich am meisten an dieser Stadt und verrätst du deine 3 absoluten Lieblingsorte für eine schöne Zeit in Kopenhagen?
Die frische Luft und sichere Radwege quer durch die Stadt sind es, was mich an Kopenhagen so begeistert. Meine Lieblingsgegend ist „Refshaleoen“. Es ist ein Industrieviertel von Kopenhagen, das früher eine Werft war. Dort gibt es die besten Sundowner der Stadt und Orte wie La Banchina, ein unvergleichliches Juwel. Das zweite ist Louisiana, das schönste Museum, in dem ich je war. Es liegt etwas außerhalb der Stadt, aber seine abgelegene Lage bietet eine großartige Perspektive, um das Gesamtbild von Kopenhagen zu verstehen. Der beste Weg dorthin ist eine Radtour durch die malerischen Küstenvororte von Kopenhagen. Abschließend empfehle ich immer „Ved Stranden 10“ als meinen Lieblingsort für ein Glas großartigen Naturwein. Es ist dort super gemütlich und sie haben eine wunderschöne Terrasse direkt am Wasser mit Nachmittagssonne im Gesicht inklusive. 

Weiterlesen im Vöslauer #jungbleiben Magazin.

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